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1. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 68

1890 - Nürnberg : Korn
68 § 67. Erfindungen und Entdeckungen. Christoph Colnmbus. wurden. Erst später erfand man zu Nürnberg das Feuerschloß. Diese Waffen galten aber den Rittern als unehrliche und hinterlistige, und so zogen sie sich allmählich von den Burgen auf ihre Landsitze oder in die Städte, um der Landwirtschaft oder den Wissenschaften zu leben. Ans den mittelalterlichen Lehensheeren wurden Söldnerheere, dann stehende Heere mit völlig veränderter Kriegführung. 2) Erfindung d er Buchdruckerkunst. Nachdem bereits im 12. Jahrhundert das Baumwollenpapier, im 14. Jahrhundert das Leinenpapier in Europa aufgetreten war, erfand Johannes Gensfleisch aus Sorgenloch, später zum guten Berg in Mainz wohnhaft und dann 1444 Gntenberg genannt, die Bnchdrnckerkunst um 1444. Johann Gutenberg kam nämlich auf den Gedanken, die Buchstaben einzeln aus Holz, Blei oder Zinn zu schneiden, zusammenzusetzen und dann abzudrucken, nach gemachtem Abdrucke aber wieder auseiuauderzunehmen, um sie zu einem neuen Satze zu gebrauchen. In Verbindung mit Johann Fust, einem reichen Bürger in Mainz, gründete er die erste Druckerei, aus welcher nach Verbesserung des Letterngusses durch Peter Schöffer, Fusts Schwiegersohn, und dem unfreiwilligen Ausscheiden des schmählich betrogenen Erfinders zuerst ein prächtiger lateinischer Psalter, bald auch eine deutsche Bibel hervorging. Gutenberg errichtete zwar eine eigene Bncbdruckerwerkstütte, konnte aber keinen großen Nutzen daraus ziehen, da sich bei einem Bistumsstreite die Arbeiter beider Werkstätten zerstreuten und die bisher als Geheimnis bewahrte Erfindung nach anderen Orten verpflanzten. Der Erfinder starb arm und gebeugt durch das Mißgeschick, das ihn durchs ganze Leben begleitete. Von den vielen übrigen Erfindungen, durch welche sich die neue Zeit auszeichnet, ist besonders die Erfindung der Taschenuhren von Peter Hele in Nürnberg um 1500 und des Spinnrads durch einen Braunschweiger um 1530 zu erwähnen. 3) Entdeckung des Seewegs nach Ostindien. Nachdem der Kompaß bereits im 11. Jahrhundert den Völkern des Mittelmeeres durch maurische Schiffer von China aus bekannt geworden war, gingen verschiedene seefahrende Nationen auf Entdeckungen aus. Zuerst sandte 1415 der portugiesische Prinz Heinrich der Seefahrer einige Fahrzeuge aus und ließ die Inseln Porto Santo und Madeira, später auch die nordwestlich davon liegenden azorischen Inseln besetzen. Nachdem mau daun bis zum Cap Verde, der westlichsten Spitze Afrikas, gelangt war, wurde der Gedanke verfolgt, durch Umsegelung Afrikas einen Seeweg nach Ostindien zu finden, da der Verkehr mit dem Orient durch die Osmaueu sehr erschwert war. So wurde durch 1498 Bartholomäus Diaz das Vorgebirg der guten Hoffnung, 1498 durch Vaseo de Gama der Seeweg nach Ostindien gefunden. Die Portugiesen knüpften mit den Bewohnern Indiens gewinnreiche Handelsverbindungen an und erlangten bald auch an den Küsten des vorderen Indiens eine ausgedehnte Herrschaft. So wurde Lissabon einige Zeit der Hauptsitz des Welthandels. Als aber Portugal (1580—1640) mit Spanien vereinigt war, brachten die Holländer mit den meisten ost-

2. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 69

1890 - Nürnberg : Korn
§ 68. Das Zeitalter der Reformation. Luther. Karl V. 69 indischen Besitzungen der Portugiesen auch deren indischen Handel an sich. 4) Entdecknng Amerikas. Eine noch wichtigere Entdeckung geschah um dieselbe Zeit durch Christoph Eolumbus, geboren zu Genua als Sohn eines Tuchwebers. Derselbe hatte sich von früher Jugend an mit regstem Eifer den Wissenschaften gewidmet und den auf die Ueberzeugung von der Kugelgestalt der Erde sich gründenden Plan verfolgt: den Weg nach Indien durch eine Fahrt nach Westen aufzufinden.' Da er selbst nicht genug Vermögen besaß, um Schiffe zu einem so kühnen Unternehmen ausrüsten zu können, so bot er zuerst seiner Vaterstadt Genua, alsdann Portugal und England, zuletzt Spanien seine Dienste an, wurde aber für einen Schwärmer und Träumer gehalten. Endlich gelang es seiner unerschütterlichen Beharrlichkeit, von der spanischen Königin Jsabella drei Schiffe zu erhalten. Mit diesen segelte er am 3. August 1492 von Polos aus ab, und am 12. Oktober 1492 entdeckte er eine schöne, grüne Insel, Guanahani genannt. Nachdem er noch die Inseln Cuba und Haiti entdeckt hatte, trat er seine Rückreise an. Auf einer zweiten Fahrt fand Colnmbns Portorieo und Jamaica, auf der dritten Fahrt die Küste von Südamerika. Diese Reise endete damit, daß er, von seinen Feinden verleumdet, in Ketten nach Spanien geschafft wurde. Freigesprochen und in seine Würden wieder eingesetzt, machte er seine letzte Reise und segelte bis au den Isthmus von Panama, immer noch in der Meinung, lediglich einen Teil Indiens gefunden zu haben. Wenige Jahre darauf starb er 1506 zu Valladolid. Seine Asche wurde spater in St. Domingo beigesetzt. 5) Weitere Entdeckungen, a) Der Portugiese Cabral entdeckte 1500 Brasilien, wohin er auf einer Fahrt um Afrika herum verschlagen wurde, b) Der in spanischen Diensten stehende Portugiese Magelhan trat 1519 die erste Reise uni die Erde an. Er selbst verlor zwar auf den Philippinen im Kampfe mit den Wilden sein Leben; aber seine Leute setzten das Unternehmen fort und kehrten auf dem Wege um das Cap der guten Hoffnung nach Europa zurück. Jetzt hatte man volle Gewißheit darüber, daß durch Eolumbus ein neuer Erdteil und nicht Indien aufgefunden war. Dieses Land hieß man daher von nun an „Ostindien", während die von Eolumbus entdeckten Inseln „Westindien", der neu gefundene Erdteil selbst aber nach dem Namen des Beschreibers, des Florentiners Amerigo Vespucci, „Amerika" genannt wurde, c) Ferdinand Eortez eroberte 1521 Mexiko, Franz Pizarro 1532 Peru, Almagro 1535 Chile. Hand in Hand mit den großen geographischen Entdeckungen gingen die Fortschritte auf dem Gebiete der Astronomie. Johannes Müller, genannt Regio-montanus (t 1476), fertigte viele astronomische Instrumente und Kalender und wird deshalb der „geistige Entdecker Amerikas" genannt. Ni ko laus K o p ernikus (t 1543) lehrte die Drehung der Erde um ihre Achse und um die Sonne. Johannes Keppler (t 1630) fand, gestützt auf die Beobachtungen des Tycho de Brahe, daß das Kopernikanische System Rechnung und Beobachtung nicht völlig in Einklang bringe, und stellte dann die vier berühmten, nach ihm benannten Planetengesetze auf. § 68. Das Zeitalter der Reformation. Luther. Karl V. 1) Luthers Auftreten. In der Christenheit des Abendlandes hatten viele seit Jahrhunderten, insbesondere auf den beiden großen 1492

3. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 32

1890 - Nürnberg : Korn
32 § 40. Der erste punische Krieg 264—241. Regulus. vor dem schändlichen Verräter. Da rief Pyrrhus erstaunt aus: „Eher könnte die Sonne von ihrer Bahn, denn dieser Römer von dem Pfade der Tugend roeichen!" 3) Beide Teile bereiteten sich nun zu einem neuen Feldzuge vor. Pyrrhus wandte sich diesmal nach Apulien und erfocht bei Asculum 279 279 einen zweiten Sieg. Aber der König hatte wiederum große Verluste und soll den Ausruf gethan haben: „Noch einen solchen Sieg, und ich bin verloren!" (Pyrrhussieg.) 4) Er wich jetzt der Entscheidung aus und ging nach Sicilien, um im Bunde mit den Syraknsanern gegen die Karthager zu kämpfen, mit welchen uni jene Zeit die Römer ein Schutz- und Trutzbündnis abgeschlossen hatten. Doch kehrte er auf den Hilferuf der Tarentiner wieder nach Unteritalien zurück. Er lieferte den Römern eine dritte 275 (Schlacht und ward bei Beneventum 275 so völlig besiegt, daß er Italien verlassen mußte. Er fiel in Argos 272. Im gleichen Jahre unterwarf sich auch Tarent; bald war die Unterwerfung von Unteritalien vollendet. / § 40. 204-241 Ter erste panische Krieg 264—241. Regnlns. 1) Karthago war um 888 von der phönieischen Fürstin Dido gegründet worden und war durch Handel und Schisfahrt reich und groß. Nicht nur über die anliegende Nordküste von Afrika, die einem weiten, üppigen Garten glich, erstreckte sich die Macht der Karthager-oder Punier, auch Sardinien, Korsika, den westlichen Teil Sieilieus, sowie Kolonien und Faktoreien an der Nord- und Westküste Afrikas und an der Südküste Spaniens besaßen sie. Karthago war die erste See-, Rom die erste Landmacht im Westen. Bald herrschte Span- nung zwischen beiden. 2) Als nun die Syrakusaner campantsche Söldner (Marnertiner) in Messana bedrängten, da riefen diese teils die Karthager, teils die Römer zu Hilfe. Erstere wurden aber durch die Römer vertrieben, und diese hatten in kurzer Zeit fast ganz Sicilien in ihren Händen. Indessen sahen sie bald ein, daß diese Insel nur durch eine Flotte behauptet werden könne. Darum erbaueten sie sich nach dem Muster eins gestrandeten karthagischen Schiffes eine stattliche Kriegsflotte, und es glückte dem 260 römischen Konsul Duilius, mit derselben 260 den ersten Seesieg bei Myla (westlich von Messana) unter Anwendung der von ihm erfundenen Enterbrücken zu erfechten. 3) Dieser glänzende Sieg hob den Mut der Römer so mächtig, daß es ihr Feldherr Regulus sogar wagte, mit einem Heere nach Afrika überzusetzen. Er wurde jedoch nach anfänglichen Erfolgen geschlagen und gefangen genommen. Da sich aber die Karthager durch den hartnäckigen Krieg sehr erschöpft fühlten, so wünschten sie Frieden zu machen und sandten den Regulus nach Rom, um diesen zu vermitteln. Vorher ließen sie ihn schwören, wieder zurückzukehren, wenn er nichts ausrichte. Regulus sprach jedoch im Senate gegen die Abschließung eines Friedens, weil Karthago bald noch günstigere Bedingungen werde anbieten müssen.

4. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 95

1890 - Nürnberg : Korn
§ 89. Der nordamerikanische Freiheitskrieg 1773—1783, 95 Nach Beendigung dieses Kampfes kehrte er in sein Vaterland zurück, das sich eben eine bessere Verfassung gab und nun auch der Abhängigkeit von den Nachbarstaaten ein Ende machen wollte. Als deshalb ein russisches Heer in Polen eindrang, stellte sich Kos-zinsko begeistert an die Spitze der Polen; aber trotz aller Tapferkeit vermochten sie eine zweite Teilung 1793 nicht zu verhindern. Stt 1793 derselben erhielt: 1) Rußland den noch übrigen Teil von Litthanen, dann Volhynien und Podolien; 2) Preußen aber Danzig, Thon: und Südpreußen (Posen). Bald griffen die Polen unter Kosziusko noch einmal zu den Waffen; aber dieser erlag der Übermacht der Russen bei Maeziewice 1795. Nun erfolgte die letzte Teilung Polens 1795 1795. Es erhielt: 1) Preußen das Land bis zmn Niemen und zur Weichsel mit Warschau; 2) Österreich Krakau und das Land bis zum Bug; 3) Rußland alles übrige. Kosziusko, der in Gefangenschaft der Russen geraten war, wurde bereits im folgenden Jahre freigelassen, nachdem er sein Wort gegeben hatte, nicht wieder gegen die Russen zu kämpfen. Darum nahm er trotz der Anträge Napoleons I. an den folgenden Kämpfen keinen Anteil. Er starb zu Solothuru in der Schweiz, nachdem er alle leibeigenen Bauern auf seinen Gütern in Litthanen freigegeben und sie zu Eigentümern ihrer Besitzung erklärt hatte. Das Schicksal Polens ist' ein Exempel, wohin Parteihader und Bürgerkrieg ein Volk endlich führen. § 89. Der nordamerikanische Freiheitskrieg 1773—1783. ma-ms An der Ostseite Nordamerikas hatten sich seitdem 17. Jahrhundert viele kirchlich oder politisch verfolgte englische Auswanderer niedergelassen und hatten Kolonien gegründet, welche die englische Hoheit anerkannten. So entstunden Virginien (durch Puritaner), Maryland (durch Katholiken), Pennsylvanien (durch Quäker). Da England durch seine Seekriege sehr erschöpft war, so beschloß man die Heranziehung der Kolonien zum Mittragen der Lasten und führte nach mehrfachen Versuchen zur Besteuerung' einen Zoll auf Thee ein. Daher entstund in Boston ein Aufruhr 1773, wobei die im Hafen befindlichen Theeladungen ins Meer geworfen wurden. Die von der englischen Regierung angeordneten strengen Maßregeln wurden mit Rüstungen erwidert. Die ersten Gefechte erhöhten den Mut der Amerikaner. Als dann George Washington an die Spitze des Heeres trat, erlitten die Engländer große Nachteile, und 1776 sprach der Kongreß die Unabhängigkeitserklärnng ans. Die Kapitulation eines englischen Heeres führte zum Abschluß eines Bündnisses mit Frankreich, dem sich bald auch Spanien anschloß. Eine spanisch-französische Flotte nahm nun Minorea; aber Gibraltar ward von Elliot tapfer verteidigt und auch sonst war England zur See im Vorteil. Als jedoch Washington ^.bites englisches Heer gefangen nahm, ward England des Krieges überdrüssig, erkannte int Frieden die Unabhängigkeit der nordamerikanischen Kolonien an und überließ Minorea an Spanien.

5. Elementarbuch für den Unterricht aus der Geschichte - S. 106

1890 - Nürnberg : Korn
106 § 97. Der Krimkrieg 1853—1856. Als nun das Parlament die deutsche Nation aufforderte, die Reichsverfassung zur Geltung zu bringen, kam es in Dresden, Baden, und in der Pfalz zu heftigen Aufständen, die aber durch preußische Truppen unterdrückt wurden (Sieg des Prinzen Wilhelm von Preußen bei Waghäusel 1849), zur Auflösung des Parlaments und zur einseitigen Wiedereröffnung des Bundestags in Frankfurt 1850 durch Österreich. Nach einer durch deu Verfassungsstreit in Kurhessen hervorgerufenen feindlichen Demonstration zwischen den beiden deutschen Großmächten kam es zum Ausgleich von Olmütz (November 1850) und in folge dessen a) zur Wiederherstellung der unumschränkten Autorität des Kurfürsten von Hessen; b) zum Wiedereintritt Preußens in den alten Bundestag; c) zur Auslieferung Schleswig-Holsteins an Dänemark 1852. § 97. -1856 Der Krimkrieg 1853—1856. Als unter den griechischen und lateinischen Christen der Türkei religiöse Streitigkeiten ausbrachen, forderte der Zar Nikolaus von Rußland das Protektorat über seine Glaubensgenossen im osmanischen Reiche und ließ, als er zurückgewiesen wurde, die Donaufürstentümer besetzen. Doch nahmen sich Frankreich und England der Türkei an und sendeten eine Flotte in die Ostsee, während ihre Landmacht bei Varna landete. Da auch Österreich drohte, zog der Zar seine Truppen aus den Donaufürstentümern zurück, die nun von österreichischen Truppen im Einverständnis mit der Türkei besetzt wurden. Die west-mächtlichen und türkischen Truppeu dagegen wandten sich nach der Krim, um Sebastopol, das Hauptbollwerk der Russen im schwarzen Meere, 1854 zu zerstören. Nach dem Siege der Verbündeten an der Alma 1854 ward das von Totleben in Eile noch stärker befestigte Sebastopol belagert, jedoch von den Russen aufs zäheste verteidigt (mißglückter Ausfall bei Jukermann 1854). Bald traten auch Österreich und Sardinien dem Bunde der Westmächte bei, und letzteres sendete ein Hilfscorps nach der Krim. Doch führte weder dies, noch der Tod des Zaren Nikolaus 1855 eine Wendung herbei, da dessen Sohn und Nachfolger Alexander Ii. erklärte, daß auch er den Ruhm und die Größe Rußlands zur Richtschnur seiner Regierung nehme. Endlich nach einjähriger Belagerung gelang dem französischen General Pelissier die Er- 1855 stürmn ng des Malakofftnrmes 1855, worauf die Russen die 1856 Festung räumten. Das führte zum Pariser Frieden 1856, nach welchem Rußland durch Abtretung des südlichsten Landstrichs von Befs-arabien auf die Donaumündungen verzichtete und versprach, gleich der Türkei die Anlegung maritimer Waffenplätze am schwarzen Meere unterlassen zu wollen. Die Donaufürsteutümer (Moldau und Wallachei) kamen unter das alleinige Protektorat der Pforte. 1859 vereinigten sie sich unter dem Namen „Rumänien" und wählten sich einen eigenen Fürsten.

6. Grundriß der Weltgeschichte - S. 226

1885 - Nürnberg : Korn
226 § 99—100. Neuere Geschichte, seit 1517 (1492) n. Chr. land er, welche Alexandria beschossen (1882), benutzt, um Ägypten mehr und mehr von England abhängig zu machen. 7. In Griechenland wurde König Otto I., der für das Wohl des Landes anfs beste gesorgt hatte, durch eine Militärrevolution entthront (1862, f 1870). Im Jahre 1863 erhielt der dänische Prinz Georg I. die griechische Königskrone; die Engländer überließen (1864) an Griechenland die ionischen Inseln. Vergeblich suchten sich die auf Kreta (Kandia) wohnenden Griechen durch lange währende Empörungen (1866—1869) von den Türken unabhängig zu machen. Infolge der Aufstäude der Christen in Thessalien und Epirus gegen die Pforte wurde der größte Teil von Thessalien und das südliche Epirus an Griechenland abgetreten (1881). E. Amerika. 8. Die Union der Freistaaten von Nordamerika nahm an Gebiet wie an Bewohnern zu. Handel und Verkehr, Ackerbau und Gewerbe gelangten zur schönsten Blüte. Im Süden wurde Tejas und Kalifornien (§ 96, 4), im Norden durch Kauf von Rußland das Aljaskagebiet erworben, so daß die Union nun aus 38 Staaten mit mehr als 50 Millionen Bewohnern besteht. Im Jahre 1861 (—1865) entbrannte ein heftiger Bürgerkrieg zwischen den Sklaven haltenden konsö-derierten elf Südstaaten gegen die Nordstaaten, letztere unter dem Präsidenten Lincoln. Anfangs waren die Truppen der Südstaaten, seit 1863 aber die der Nordstaaten im Vorteil. Nach Eroberung der Doppelfestung Richmond - Petersburg (3. April 1865) zeigten sich die Südstaaten zum Frieden bereit. Elf Tage später wurde Präsident Lincoln meuchlerisch ermordet. Der Friedensschluß (1865) brachte die Abschaffung der Sklaverei in der ganzen Union; im Jahre 1870 erhielten die Neger auch das Stimmrecht. In der Republik Mejiko wurden die Europäer durch den Präsidenten Jnarez mit rücksichtsloser Willkür behandelt. Um die Europäer zu schützen, verbündeten sich England, Frankreich und Spanien (1861) zu einer gemeinsamen Expedition nach Mejiko; jedoch traten England und Spanien bald (1862) von dem Unternehmen zurück. Nach der Einnahme von Mejiko durch die Franzosen wurde dem Erzherzoge Ferdinand Maximilian von Österreich, Bruder des Kaisers Franz Joseph, durch Napoleon Iii. die mexikanische Kaiserkrone übertragen (1863); aber nach dem Abzüge der französischen Truppen unterlag Maximilian im Kampfe gegen die Republikaner. Er fiel in

7. Grundriß der Weltgeschichte - S. 151

1885 - Nürnberg : Korn
3. Periode, 1273—1517. Ii. Die außerdeutschen Länder. 151 Granada, die letzte maurische Besitzung, für Kastilien erobert. Durch die strengste Inquisition unter Leitung des Dominikaners Torquemada war das Königspaar bestrebt, die Reinheit des Glaubens gegenüber den Mauren und die Selbständigkeit der königlichen Macht gegenüber dem Adel zu sichern. Johanna, die Tochter Ferdinands und Jsabellas, vermählte sich mit Philipp I., dem Sohne des deutschen Kaisers Maximilian I. (§ 70, 3). Nach Jsabellas (f 1504) und Philipps (I 1506) Tod führte Ferdinand die Regentschaft für Philipps Sohn Karl I., der 1516—1556 als König von Spanien regierte. 2. Portugal hob sich durch die Seeuuternehmuugeu und Entdeckungsreisen unter den Königen ans dem unechten burgun-dischen Stamm (1383—1580). Die Fahrten in die offene See waren ermöglicht feit der Erfindung des Kompasses (durch den Italiener Flavio Gioja um 1350). Unter dem portugiesischen Jnfanten Heinrich dem Seefahrer (f 1460) wurde Ceutasgibraltar gegenüber)erobert, Madeira, dieazoren, die Kap Verdifchen Inseln und die Küste von Guinea entdeckt. Im Jahre I486 erreichte der Portugiese Bartholomäus 1498 Diaz die Südspitze Afrikas, das Kap der guten Hoffnung n. Chr. und unter dem König Emannel dem Großen fand Vasco^asco de de Gama den Seeweg um das Kap nach Ostindien (1498). x$n Ostindien (in Kalikut und Goa) wurden Ostindien, besonders durch den tapfern Alfons Albuquerque (f 1515) portugiesische Handelsniederlassungen gegründet; von nun an war statt der italienischen Republiken eine Zeit lang Lissabon Hauptsitz des Welthandels. Der Reichtum Portugals nahm einen raschen Aufschwung. . 3- Entdeckung Amerikas. Seit die Türken die Ost-hälfte des Mittelmeeres beherrschten, war der Verkehr mit dem Oriente erschwert. Im Abendlande war man daher darauf bedacht , einen andern Seeweg nach Indien zu finden. Sechs Jahre, ehe die Portugiesen den Seeweg um das Kap fanden, wurde von Spanien ans eine noch wichtigere Entdeckung gemacht. T)er Genuese Christoph Colnmbns, durch geographische 1492 und mathematische Studien von der Kugelgestalt der Erde über- n. Chr. zeugt, hoffte Indien auf einem westlichen Seewege zu erreichen Kolumbus Vom König von Portugal wurde er mit seinen Plänen zurück-gewiesen, aber von der Königin Jsabella von Kastilien erhielt er drei kleine Schiffe. Mit diesen segelte er am 3. August 1492 ans Palos (in Andalusien) ab und landete nach einer Seefahrt von neun Wochen auf der westindischen Insel Gnana-

8. Grundriß der Weltgeschichte - S. 170

1885 - Nürnberg : Korn
170 §. 78-79. Neuere Geschichte, seit 1517 (1492) rt. Chr. ttess besiegt und von den Schotten, zu denen er sich geflüchtet hatte, an dav Parlament ^ ausgeliefert. Nach mehrjährigem 1649 im Parlamente zwischen den Presbyterianern und den n. Chr. nach völliger bürgerlicher und kirchlicher Gleichheit trachten-Karli.vonlsttöejjenbeittett wurde Karl I. von dem Rumpfparla-Englands.ment, aus welchem die Presbyterianer vertrieben waren, wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und enthauptet (30. Jan. 1649). Das Oberhaus des Parlaments wurde aufgehoben und England vom Unterhause als eine Republik erklärt. C. Die pyrenäische Halbinsel. ^ 5. Spanien. Haus Habsburg 1516—1700. (Vergl. _ Karl l. (V.) begründete die unumschränkte Königsmacht. Unter lemem Lohne Philipp Ii. (1556 —1598) erneuerten sich die Schrecken der Inquisition durch zahlreiche Autodafes gegen Protestanten, Juden und Mauren; über 10 000 Menschen starben den Feuertod. Philipp Ii. führte auch viele kostspielige Kriege: mit den Franzosen, die er bei St. Oueutiu a. d. Somme besiegte (1557), mit den Türken, gegen welche sein Halbbruder Don Juan d7 Austria den Seesieg bei Lepanto errang (1571), mit den Engländern, welche Philipps gewaltige Flotte, die „Armada" vernichteten, am längsten gegen die Niederlande (s. § 79). Philipps Sohn Don Karlos, hochverräterischer Pläne ange-^ klagt, endete^ im Gesängnis. Nach einer 42jährigen tyrannischen Regierung starb Philipp Ii. an einer entsetzlichen Krankheit in dem von ihm erbauten Palast und Kloster Eskorial. Der Verfall Spaniens nahm zu unter Philipp Iii. (t 1621), der gegen eine Million Moriskos (d. i. getaufte Nachkommen der Mauren), fleißige Ackerbauer und geschickte Handwerker, verbannte, und unter Philipp Iv. (f 1665), der Österreich im dreißigjährigen Kriege unterstützte und daher auch mit Frankreich in Krieg verwickelt war. Trotz des nationalen Verfalls blühten noch spanische Dichtkunst und Malerei (s. § 80 und 90). 6. Portugal wurde nach dem Aussterben der burguudi-schen Dynastie durch Philipp Ii. mit Spanien vereinigt (1580). Seitdem schwand auch Portugals Nationalreichtum und Macht. Nach 60 Jahren machten sich die Portugiesen wieder von Spanien frei und hoben das Haus Braganza auf den Thron (1640), welches seitdem in Portugal regiert.

9. Grundriß der Weltgeschichte - S. 205

1885 - Nürnberg : Korn
3. Periode, seit 1789. I. Abschnitt, 1789—1815. 205 Napoleon siegte über die Piemontesen (der König von Sardinien mußte „Savoyen und Nizza an Frankreich abtreten), dann über die Österreicher bei Lodi und bei Arcole (1796), eroberte die von dem Österreicher General Wurmser verteidigte Festung Mantua (1797) und drang, ohne daß Erzherzog Karl ihn aufzuhalten vermochte, bis Steiermark vor. Da schloß Kaiser Franz Ii. nach dem Waffenstillstand von Leoben (in Steiermark) den Frieden von Campo Formio (in Venetien, Ok- 1797 tober 1797). Österreich erhielt die eben erst von Napoleon n. Chr. eroberte Republik Venedig nebst Istrien und Dalmatien. Da- Friede zu gegen bekam Frankreich Belgien, ferner die Lombardei mit ®am?° Mailand und Genua, erstere als cisalpinische, letzteres als mi0' ligurische Republik. Aus einem Kongresse zu Rastatt (1797 öis 1799) sollte über die Angelegenheiten des deutschen Reichs, besonders über die Abtretung des linken Rheinusers an Frankreich verhandelt werden. Der Kongreß aber löste sich vor dem Abschlüsse der Verhandlungen aus, bald nach der Ermordung zweier französischer Gesandten (durch Szekler Husaren). 3. Inzwischen hatten die Franzosen den Kirchenstaat, nach Gefangennahme des Papstes Pins Vi. (f in Frankreich 1799), zur römischen, die Schweiz zur helvetischen (1798) und, nach Sturz der bourbouischen Regierung, Neapel zur partheuopeischeu Republik umgestaltet (Jan.—Juni 1799). Napoleon segelte, um die Seemacht Englands zu beeinträchtigen, mit einem Heere nach Ägypten ab, nahm auf dem Wege dem Johanniterorden die Insel Malta, erstürmte Alerandria und siegte über die Mamelucken bei den Pyramiden (21. Juli 1798 1798). Durch den Seesieg des englischen Admirals Nelson n- Chr. der Abukir (unweit Alexandria, 1. August 1798) wurde jedoch die französische Flotte vernichtet. Vergeblich suchte nun Napo- Abukir leon St. Jean d'aere in Syrien zu erobern. Nach einem Siege^ über die Türken bei Abukir (1799) eilte er auf die Nachricht von den Unfällen der Franzosen in Italien nach Frankreich zurück. Der vou Napoleon in Ägypten zurückgelassene Oberfeldherr Kleber wurde von einem Muselman ermordet (1800). Hierauf räumten die Franzosen Ägypten; die Engländer aber sicherten sich die Herrschaft im Mittelmeer durch die Besitznahme von Malta (1800). 4. Die Eroberungen Frankreichs in Italien und der Zug Napoleons nach Ägypten hatten Österreich und England veranlaßt, mit Rußland (Kaiser Paul, 1796—1801), Neapel und der Türkei die zweite Koalition (1798) zu schließen; Preußen unter Friedrich Wilhelm Iii. (1797—1840) bewahrte strenge Neutralität. Wieder siegte Erzherzog Karl mehrmals über die

10. Alte Geschichte - S. 93

1874 - Nürnberg : Korn
— 93 — eines Pontifex maximus bei. Weil Antonius römisches Land an Kleopatra verschenkte und 42 Oktavia verstiess, so erklärte ihm der römische Senat den Krieg, und am 2. September 31 verlor er die Seeschlacht von Actium. Oktavian’s Feldherr Agrippa siegte. Kleopatra floh mit 60 Schiffen nach Aegypten, Antonius folgte ihr nach. Vergeblich wartete 7 Tage lang das Landheer auf Antonius; dann ergab es sich, wie auch die Flotte. Oktavian gieng 30 über Syrien nach Aegypten, bemächtigte sich Alexandriens. Antonius und Kleopatra tödteten sich. Aegypten wurde römische Provinz. 29 kehrte Okt.avianus als Alleinherrscher nach Rom zurück.
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TM Hauptwörter (200)200

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